Bäumchen, schüttel dich!

Apfel & Birne, Kiwi & Feige

Früher stand in jedem Garten ein Apfelbaum. Höchste Zeit, diese schöne alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Heute lassen sich Quitten, Birnen, Äpfel, Feigen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche und andere süsse Köstlichkeiten dank moderner Züchtungen auch in sehr kleinen Küchengärten unterbringen.

Wir alle kennen ihn, den kleinen Heisshunger zwischendurch. Wie gut, dass sich gerade im Sommer so viele gesunde Alternativen zu Schokolade und Chips bieten – nämlich herrlich saftiges, himmlisch süsses, sonnengereiftes Obst aus dem eigenen Garten! Ein Griff in den Obstbaum oder Beerenstrauch reicht schon, um auf Wolke sieben zu schweben.

Äpfel - die Nummer eins

Äpfel ( Malus domestica ) sind bei Jung und Alt das beliebteste Obst – und mit mehr als 300 wertvollen Inhaltsstoffen ausserdem absolute Spitze in Sachen Gesundheit. Wie sagen doch die Angelsachsen: „An apple a day keeps the doctor away!“ Immer beliebter werden übrigens die Sommersorten, die sich erfrischend saftig mit leicht säuerlichem Aroma präsentieren und bereits ab Anfang August geerntet werden. Ein grosses Plus der meisten Sommersorten wie ’Delcorf’, ’Piros’ und ’Mantet’: Sie sind sofort genussreif, das heisst sie schmecken frisch vom Baum, ohne Lager- und Nachreifezeiten wie bei vielen Herbstsorten. Allerdings lassen sich die frühen Sorten nur etwa 6 Wochen lagern.

Apfelschorf ist eine der verbreitetsten Apfelbaumkrankheiten; sie wird durch einen Schlauchpilz ausgelöst. Auch wenn die Früchte verzehrt werden können, sind ihre Lagerfähigkeit und ihr optischer Auftritt beeinträchtigt. Im Gartenfachhandel finden Sie immer mehr bewährte Sorten, die sich durch Schorfresistenz auszeichnen.

Auch Birnen ( Pyrus communis ) sind ein beliebtes Obst, und auch hier gilt: Je früher die Sorte, desto begrenzter die Lagerfähigkeit. Äpfel und Birnen brauchen prinzipiell eine Befruchtersorte, doch in der Regel stehen in der Umgebung geeignete Bäume.

Äpfel richtig lagern


Äpfel geben ein hohes Mass an Ethylgasen frei, die die Reifung beschleunigen. Dies wirkt sich negativ auf die Haltbarkeit anderer Obst- und Gemüsesorten aus, die in der Nähe lagern. Deshalb: Bewahren Sie Äpfel immer separat auf, fern von anderen Früchten und Gemüse. Und: Lagern Sie nur unbeschädigte Exemplare mit Stiel ein. Breiten Sie das Obst in Obsthorden aus, wo es genug Platz hat, nicht gedrückt wird und luftig mit dem Stiel nach oben liegt. Äpfel lagert man kühl, dunkel und bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Süss und saftig

Steinobst schmeckt einfach himmlisch! Und das Sortiment ist gross: Kirschen und Pflaumen (darunter fallen auch Renekloden, Mirabellen und Zwetschgen), Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen führen hier die Hitliste der Beliebtheit an. Steinobst lässt sich allerdings nicht so lange lagern wie Äpfel und Birnen, sondern muss rasch verzehrt, weiterverarbeitet oder eingefroren werden. Tatsache ist jedoch: Kein Supermarkt-Obst schmeckt so wie Früchte aus eigener Ernte! Lassen Sie sich im Gartenfachhandel beraten, welche der zahlreichen Gattungen und Sorten sich für Ihren Garten eignen.

Obst für kleine Gärten

Wer träumt nicht von der Obstwiese hinter dem Haus, von knorrigen Apfelbäumen, zwischen denen man die Hängematte aufschlagen und ein gemütliches Nickerchen halten kann. Doch Realität ist: Die Grundstückspreise steigen, und die Hausgärten werden immer kleiner. Glücklicherweise ist das noch lange kein Grund, auf Obstgehölze zu verzichten – auch wenn es mit der Hängematte schwierig wird. Dank kleinkroniger Züchtungen kann man sich das Obst seiner Wahl in den Stadthausgarten holen. Bei diesen patenten Mini-Gehölzen handelt es sich um Zwergäpfel, -birnen, -kirschen und –nektarinen, die durch die Verwendung einer speziellen Veredelungsunterlage das Erscheinungsbild ihrer „grossen“ Verwandten besitzen – nur eben en miniature.

Neben kleinkronigen Gehölzen sind auch Säulenobstbäume erhältlich, die sich aufgrund ihres schlanken Wuchses wunderbar für Balkon und Terrasse eignen. Obstspaliere sind eine ideale Lösung, wenn in kleinen Gärten wenig Platz zur Verfügung steht und ausserdem Mauern und Wände begrünt werden sollen. Im Gartenfachhandel finden Sie bereits vorgezogene Spaliere in U- und Doppel-U-Form, die Sie nach Belieben noch weiter erziehen können. Mit entsprechenden Rankvorrichtungen kann man Spaliere auch freistehend platzieren und auf diese Weise für Sichtschutz sorgen oder unterteilte Gartenräume schaffen. Wählen Sie auch hier im Gartenfachhandel zwischen vielen bewährten Gattungen und Sorten – sicher finden Sie Ihren persönlichen Obst-Liebling.

Fruchtiges Mitbringsel


Sie suchen ein Geschenk zum Hauseinzug, zum runden Geburtstag oder zur Geburt eines Kindes? Wie wäre es mit einem Säulenapfelbaum? Säulenobst braucht wenig Platz, gedeiht über viele Jahre prächtig im Kübel und macht dem Beschenkten lange Freude!

Besonders: Kiwi & Feige

Gute Nachrichten für Liebhaber aussergewöhnlicher Früchtchen: Die aus China stammende Kiwi ( Actinidia chinensis ) gedeiht an einem geschützten, warmen Standort in tiefgründigem, feuchtem, aber nicht staunassem Boden am Spalier auch in unseren Breiten prächtig und sorgt ganz nebenbei noch für attraktive Fassaden- oder Pergolabegrünung mit Sichtschutzfunktion. Zu bedenken ist allenfalls, dass man Platz für zwei Pflanzen benötigt, denn die meisten Kiwis sind zweihäusig. Das heisst: Die weiblichen Pflanzen müssen von männlichen fremdbestäubt werden. Oder aber man entscheidet sich für selbstfruchtende Sorten wie ’Julia’ oder ’Jenny’.

Auch wenn die Feige ( Ficus carica ) aus unseren mediterranen Nachbarländern stammt, ist sie bei uns doch eher noch ein Exot. Ganz zu Unrecht, denn immerhin vertragen Sorten wie beispielsweise ’Violetta’ kurzfristig auch Temperaturen bis zu -15°C. Die ersten Jahre sollte die Feige im Kübel verbracht haben, um ausreichend zu verholzen – erst dann kann man ans Auspflanzen denken. Der Kübel wird im Herbst gut verpackt, das Gehölz selbst schützt man mit Bambusmatten oder speziellem Vlies. Der Standort sollte geschützt (vor allem ohne eisige Ostwinde) sein. Und bedenken Sie: Feigen breiten sich ziemlich stark aus, also für ausreichend Platz sorgen. Geerntet wird ab Ende Juli.

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