Beim Upcycling blüht der Gärtner so richtig auf

Was macht denn der Autoreifen im Garten? Er realisiert sein Upgrade zum Rad 2.0. Warum sollte er auch dazu beitragen, dass der Schrottberg von ausgedienten Gummiteilen grösser wird? Stattdessen hat er ein Schattenplätzchen am Gehölzrand gefunden. In seiner Mitte gedeihen eine Reihe von weissbunten Funkien, durchzogen von Bergenien und begleitet von Efeu, das vorwitzig über den Rand hinauswächst. Ein typischer Fall von Upcycling also. Die weitere Verwendung von Teilen aller Art, die aus einem Haushalt verschwinden sollen, kommt bei Gartenbesitzern immer mehr in Mode. Mit Recht. Denn wer wäre kreativ, wenn nicht der Hobby-Gärtner!

So wird der Korbstuhl mit der kaputten Sitzfläche zum bunten Pflanzen-Objekt, das sich im Sommer fröhlich mit Malven präsentiert. Oder mit der aufregenden Mischung von knallroten Mohnblumen und royalblauem Rittersporn. Was für ein Eyecatcher, zum Beispiel gleich hinter dem Eingang zum Bauerngarten! Wer es noch etwas grösser mag, nimmt eine ausrangierte Holztür und drapiert sie so, dass sie einen Gartenraum erzeugt. Dann noch mit Wein beranken lassen, und der idyllische Rückzugsort ist perfekt inszeniert. Und es geht immer noch gigantischer. Auch Leitern haben ein Lebensende. Sie finden einen friedlichen Ruheort im Garten und werden auf jeder Stufe begrünt. Wenn sich dann die Clematis um das Gestell rankt und die blühende Schwarzäugige Susanne ihre Blicke von den Tritten schweifen lässt, ist die Kombination von Natur und Zivilisation bestens gelungen.

Nun lassen wir es aber mal eine Nummer kleiner werden. Da kommt uns der alte Werkzeugkasten in den Sinn, welcher eine zweite Verwendung als Pflanzenschale findet. Integrierbar in jedes Beet und eine passende Zugabe unter dem Fenster des Bastelschuppens. Ein paar alte Stiefel sollen in den Müll wandern? Nur nicht! Stecken Sie sie lieber voll mit Erde und lassen Sie blühendes Leben daraus hervorquellen! Von Tulpen bis Herbstastern sind der Gärtner-Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob auf der Terrasse oder als Zugabe zur Garten-Sitzecke, diese Schuhe sind statt zum Schrott zur Zierde geworden.

Das gilt für so viele Dinge, die aus der Wohnung verbannt werden, weil sie kaputt oder unmodern sind. Kleine Regale und Vasen, Hocker und alte Lampen warten auf ein zweites Leben an der frischen Luft. Die Küche erweist sich als Ursprungsort botanischer Wirkungskunst. Eierbehälter sind ideal für die erste Aussaat, die Salatschleuder wird zum Teil der Kräuterspirale und die vielen Dosen bieten ein neues Zuhause für Sukkulenten. Gerade die Blechbehälter in den verschiedenen Grössen lassen sich kombinieren und stapeln. Bunt angemalt und vielfältig bepflanzt, kommen sie ganz gross raus. Das gilt auch für die zahlreichen Gläser, die nach Entleerung so oft in den Container wandern.

Jetzt wird es noch mal märchenhaft. Sicher, nur die Isländer glauben an Elfen. Aber es bereitet so viel Freude, einen Ort zu schaffen, an dem die kleinen, freundlichen Flügelwesen bestimmt wohnen würden, wenn es sie gäbe. Dazu nimmt man ein altes Vogelbad, stopft es gründlich mit viel Moos aus und modelliert es zu einer kleinen Hügellandschaft. Darauf kommen Steine in verschiedenen Grössen, die in ihrer Form an Bäume oder Sträucher erinnern. Das Ganze neben einen grossen Farn stellen, der es mit seinen längsten Wedeln überdacht, und natürlich die idyllischen Elfenblumen drum herum nicht vergessen. Hier würde jeder einziehen, wenn er nur die passende Grösse hätte!

Zum Schluss noch der kleine Trick für die Adventszeit. Sammeln Sie ein paar Flaschenkorken und setzen Sie ihnen Filzhüte in Rot und Grün auf, die fast genauso gross sind. Noch einen kleinen Wattebart dranheften und dann zum Weihnachtsstern stellen! Das Fest kann kommen.

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