Rustikale Pflanzgefässe selber machen

Insbesondere Besitzer von Steingarten-Pflanzen, aber auch die meisten Hobbygärtner im Allgemeinen, können eigentlich nie genug Pflanzgefässe haben. Auf dem Balkon, der Terrasse oder dem Eingangsbereich des Hauses können rustikale Pflanztöpfe für den letzten Pfiff sorgen. Diese lassen sich auch selber machen und stellen somit ein ideales Geschenk für alle Gartenliebhaber dar, die den Landhausstil mögen.

Die benötigten Materialien sind dazu in jedem gut sortierten Baumarkt zu bekommen:

- 2 Volumen-Teile Zement
- 2 Volumen-Teile Torf oder Kokos- bzw. Rindenerde
- 3 Volumen-Teile feiner Sand
Wie viel Masse jeweils benötigt wird, hängt von der Höhe und Grösse des gewünschten Gefässes ab.

Für die Bearbeitung der Pflanzgefässe werden noch folgende Werkzeuge / Hilfsmittel gebraucht:

- Mörtelwanne oder leerer Farbeimer (zum Mischen der Zement-Masse)
- grosser alter Kochlöffel oder Farbrühr-Aufsatz für die Bohrmaschine
- Drahtbürste
- Spachtel
- alter Esslöffel
- Holzstäbchen
- Schraubenzieher
- Einmalhandschuhe
- Joghurt oder Buttermilch (verdünnt)
- Pinsel
- dicke Trinkhalme (für die Abzugslöcher) bzw. Kreuzschraubendreher oder Steinbohrer
- verschieden grosse Steine zum Beschweren der Innen-Formen
- Zeitungspapier oder Abdeckfolie zum Schutz der Arbeitsfläche
Zudem werden noch verschiedene Gefässe als Aussen und Innen-Formen sowie Plastik-Tüten benötigt. Als äussere Formen für den selbst gemachten Pflanztrog können alte Putz-, leere Farb- oder Mörteleimer, Wannen, stabile Pappkartons oder Holzkisten genutzt werden. Die Innen-Formen sollten die gleiche Form (rund, rechteckig, oval) haben und ungefähr zwei bis drei Zentimeter kleiner sein als die Aussenformen. Dafür eignen sich beispielsweise Kunststoffverpackungen von Obst und Gemüse, Tetrapacks, Pflanzcontainer, Töpfe, Schüsseln, Eimerchen und vieles andere mehr.

Frisch ans Werk!

Egal ob die Arbeiten direkt im Garten, im Hobbyraum oder der Garage durchgeführt werden: Um die Arbeitsfläche sauber zu halten, wird diese mit Zeitungspapier oder Malerfolie abgedeckt. Die äussere Form wird innen mit Plastiktüten oder -folie ausgelegt. Denn sonst bleibt die Zement-Masse nach dem Trocknen daran kleben.
In dem Mörtelkübel werden die oben angegebenen Zutaten mit dem Kochlöffel oder dem Farbrührer gut gemischt. Dabei nur so viel Wasser zugeben, dass eine weiche aber keine dünnflüssige Masse entsteht. Mit dem Spachtel die Masse in der Aussenform an den Seiten und dem Boden gleichmässig dick verteilen. Mit den Trinkhalmen lässt sich einerseits prüfen, ob der Boden bereits eine Höhe von zwei bis drei Zentimetern erreicht hat. Andererseits können sie als Abstandshalter sowie auch als Abzugslöcher genutzt werden. Die Innenform (ebenfalls in Plastiktüten gehüllt) wird nun in den Zement gedrückt – sie formt den Hohlraum des neuen Pflanzgefässes. Damit sie nicht herausgedrückt wird, werden zum Beschweren Steine hineingelegt. Sollte die Innenform nicht so wie gewünscht passen, ist das nicht so schlimm. Denn das fertige Gefäss lässt sich später durch Auskratzen noch nacharbeiten.

Fertigstellung

Für zwei bis drei Tage wird das Werkstück an einen trockenen, schattigen Ort auf einer ebenen Fläche zum Trocknen gestellt. Oft kann die innere Form schon am zweiten Tag herausgenommen werden. Nun kann mit einem Löffel das noch weiche, überschüssige Wandmaterial herausgekratzt und die Trinkhalme herausgezogen werden. Wie ein Pudding kann das Gefäss etwa nach zwei bis drei Tagen aus der Form gestürzt werden. Die Plastiktüte dabei vorsichtig abziehen.
Den letzten Schliff bekommt das Gefäss durch die Bearbeitung mit der Stahlbürste. In die oft noch weichen Aussenseiten können mit einem Schraubenzieher unregelmässige Vertiefungen oder Muster eingeritzt werden. Sofern nicht mit den Trinkhalmen bereits Abzugslöcher eingearbeitet wurden, können diese mit einem Kreuzschraubendreher in die noch weiche Masse oder später mit einem Steinbohrer in das abgebundene Material gebohrt werden.
Bis der Zement vollkommen abgebunden ist, dauert es circa 10 Tage. Damit das Gefäss eine rustikale Patina erhält, wird es an den Aussenseiten mit verdünnter Buttermilch oder Joghurt eingepinselt. Das fördert die Bildung von Algen und Moosen. Danach lässt sich das rustikale, selbst gemachte Gefäss bepflanzen oder an seinen neuen Besitzer übergeben.

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