Alle Vögel sind schon da – wenn man sie anlockt!

Wer einen Garten hat, tut grundsätzlich viel Gutes für die Natur. Schon ein kleines Stückchen Grün stellt Lebensraum für viele Lebensformen zur Verfügung, darunter eine Menge Mikro-Organismen. Einen ganz besonderen Beitrag zum Gesamtbild leistet die Vogelwelt. Sind die gefiederten Geschöpfe doch nicht nur schön anzusehen, sondern tragen mit ihrem Zwitschern auch akustisch zur friedvollen Stimmung bei. Viele lassen ihren Gesang schon früh morgens erklingen, und abends trällert die Nachtigall das letzte Schlaflied.

Was kann man nun tun, um die kleinen Gesellen in den Garten zu locken? Die überzeugendsten Argumente sind Nahrung und Schutz. Beides kann der Gartenbesitzer bereitstellen. Wenn man sich nicht nur an der Flora, sondern auch an der Fauna erfreut, kennt man das wundervolle Zusammenspiel zwischen Pflanzen- und Vogelwelt. Seit Tausenden von Jahren pflegen beide eine Beziehung, die besser nicht sein könnte, weil beide gleichermassen davon profitieren. Die Vögel helfen, den Samen der Pflanzen zu verbreiten und vertilgen schädliche Insekten und können sich im Gegenzug am Nektar laben. Darüber hinaus bekommen sie wertvolle Früchte und Beeren serviert und fabelhafte Brutplätze.

Eine einfache Formel besagt, dass man umso mehr einheimischen Wildvögeln eine Herberge bieten kann, je mehr einheimische Pflanzen man bereitstellt. Das muss nicht heissen, dass man seine wunderschönen Exoten gleich aufgibt. Einen Teil des Gartens zum Refugium für die singenden tierischen Zweibeiner zu machen, ist schon eine prima Idee. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Stück Wildblumenwiese? Die macht keine Arbeit und stellt eine Fülle von Insekten und Würmern zur Verfügung, auf die vom winzigen Zaunkönig bis zum prachtvollen Buntspecht alle angewiesen sind. Einige Vogelarten ernähren sich bis in den Winter hinein von den Samen, wie etwa der Distelfink.

Eine wunderbare Möglichkeit, Vogelschutz zu betreiben, ist das Anpflanzen von dichten Hecken, die möglichst noch mit niedrigen Pflanzen unterfüttert sind. Hier finden Amseln, Finken und die selten gewordene Gartengrasmücke eine kostbare Heimat. Je dichter und struppiger die grüne Wand ist, desto weniger können tierische Feinde wie Katzen die Nachkommen bedrohen. Will man die fliegenden Freunde gleich noch mit einer reichhaltigen Nahrungsquelle ausstatten, greift man zur Buche. Für die Vogelarten im kleineren Gewand wie Rotkehlchen und viele Meisenarten ist eine Wacholderhecke das Beste, Schutz und Nahrung auch hier inbegriffen. Ein Nadelgehölz, das Zapfen trägt, leistet ebenfalls seinen Beitrag. Es lockt den Fichtenkreuzschnabel an, den herrlichen Vogel mit dem rötlichen bis gelblichen Gefieder und dem charakteristischen überkreuzten Schnabel. Schneiden Sie Ihre Hecke im Winter grossflächig zurück. So sparen Sie sich diese Arbeit im Sommer und schützen den Nachwuchs in seinem Nest.

Es muss nicht gleich eine Obstwiese sein. Auch einzelne Obstbäume sind willkommene Nahrungsspender. Im Sommer stehen die verschiedensten Insekten auf der Speisekarte, und im Herbst stellt sich das Fallobst als vitaminreiche Ernährung zur Verfügung. Das natürlich nur, wenn der Gartenbesitzer manche Stücke auch für solche Zwecke liegenlässt. Dann können Blaumeisen, Drosseln, Amseln & Co sich daran gütlich tun. Vor allem Äpfel sind nicht nur für Menschen gesund, sondern bringen mit ihren Nährstoffen auch Amsel und Drossel gut über den Winter.

Nicht zu unterschätzen ist auch eine Trockenmauer. Nicht nur Eidechsen suchen sich diese Kombination von Steinen und Pflanzen als trautes Heim aus. In hoch gelegenen Mauernischen brüten Zaunkönig und Rotkehlchen gern ihre Eier aus. Bei niedrigen Exemplaren suchen sie, gemeinsam mit der Heckenbraunelle, in den Mauerritzen nach eiweisshaltiger tierischer Nahrung.

Es braucht gar nicht viel, um die heimische Fauna mit dem herrlichen Gefieder zu unterstützen. Wer in seinem Bauerngarten Gutes für die Vogelwelt tun will, pflanzt Johannisbeeren, Stachelbeeren, Heidelbeeren oder Himbeeren an. In einer rustikalen Gartenecke kann ein Holunder oder ein Sanddorn gute Dienste leisten, und im Vorgarten kann die grandiose Eberesche untergebracht werden. Liguster und Schneeball sind weitere botanische Anziehungspunkte, die uns die wunderschöne Welt der Vögel erhalten.

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